UMWELT

Artenschutz-Erfolg im Mittelmeer: Der Atlantische Blauflossen-Thunfisch ist nicht mehr überfischt

Er zählt zu den schnellsten Jägern der Ozeane, erreicht bis zu 4 Meter Länge, wiegt mehr als 600 Kilogramm und erreicht über 70 km/h im Wasser – der Atlantische Blauflossen-Thunfisch (Thunnus thynnus) ist ein Gigant der Meere. Über Jahrzehnte wurde die Art jedoch durch industrielle Fischerei und die weltweite Sushi-Nachfrage stark dezimiert. In den 1990er-Jahren war der Bestand nahezu kollabiert. Jetzt gibt es gute Nachrichten: Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer gilt laut aktuellen Erhebungen nicht mehr als überfischt.

Dieser Erfolg ist ein bedeutender Meilenstein im internationalen Meeresschutz und zeigt: Mit konsequenten Maßnahmen, globaler Zusammenarbeit und nachhaltigem Management lassen sich selbst schwer angeschlagene Fischbestände wieder aufbauen. Heute liegt der Bestand bei rund 55 % des historischen Niveaus aus den 1950er-Jahren – ein klares Zeichen für die Wirksamkeit von Schutzprogrammen und Fischereikontrollen.

Der WWF spielte dabei eine Schlüsselrolle: Mit Kampagnen gegen illegalen Fischfang, politischen Interventionen und klaren Forderungen an den Markt setzte die Organisation wichtige Impulse. Bereits 2010 verpflichteten sich im Rahmen des „Tuna Market Manifesto“ über 35 Unternehmen aus der Seafood-Branche, keinen Blauflossen-Thunfisch mehr zu handeln – ein Schritt, der bis heute Bestand hat und Wirkung zeigt.

Doch der Weg zur vollständigen Erholung ist noch nicht abgeschlossen. Nur durch strikte Kontrollen, wissenschaftlich fundierte Fangquoten und ein verantwortungsbewusstes Konsumverhalten kann der langfristige Schutz dieser faszinierenden Art sichergestellt werden. Der Fall des Blauflossen-Thunfischs beweist: Artenschutz funktioniert – wenn alle an einem Strang ziehen.