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Ukraine meldet Angriff auf Krim-Brücke – Gespräche in Washington geplant

Stand: 03.06.2025, 14:05 Uhr

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen Sprengstoffanschlag auf die Krim-Brücke verübt, die die Halbinsel Krim mit dem russischen Festland verbindet. Der Angriff soll am frühen Morgen erfolgt sein. Nach Informationen des ukrainischen Geheimdienstes SBU wurde dabei über eine Tonne Sprengstoff eingesetzt, um die tragenden Pfeiler unter Wasser zu beschädigen. Die Brücke ist eine zentrale Versorgungsroute für russische Truppen im Süden der Ukraine.

Unabhängige Bestätigungen der Angaben liegen derzeit nicht vor. Informationen aus Konfliktzonen lassen sich in der aktuellen Lage oft nicht unmittelbar überprüfen.

Verteidigungsminister wirft Russland Hinhaltetaktik vor

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow warf Moskau erneut vor, mit Verzögerungstaktiken auf diplomatischer Ebene Zeit zu gewinnen. Russland versuche demnach, Friedensverhandlungen hinauszuzögern, während die militärischen Aktivitäten in mehreren Regionen der Ukraine andauern.

Ukrainische Regierungsdelegation reist nach Washington

Vertreter der ukrainischen Regierung befinden sich derzeit in Washington D.C., um Gespräche mit der US-Regierung, Kongressabgeordneten beider Parteien sowie dem Umfeld des früheren US-Präsidenten Donald Trump zu führen. Laut Andrij Jermak, dem Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, geht es um weitere militärische Unterstützung, die aktuelle Lage an der Front sowie verstärkte Sanktionen gegen Russland.

Ein weiteres Thema sei die Rückführung ukrainischer Kinder, die entweder von Russland entführt worden seien oder sich in russisch besetzten Gebieten befänden.

Verhandlungen in Istanbul: Gefangenenaustausch, aber keine Waffenruhe

Bei Gesprächen zwischen ukrainischen und russischen Unterhändlern in Istanbul wurde ein weiterer Gefangenenaustausch vereinbart. Eine Einigung auf eine Waffenruhe blieb jedoch aus. Präsident Selenskyj appellierte an Donald Trump, seinen Einfluss zu nutzen, um Russland zu einer Waffenpause zu bewegen, und forderte „deutliche Schritte“ zur Sanktionsverschärfung.