ForschungGESUNDHEIT

Durchbruch bei Huntington: Patient kann wieder arbeiten – Hoffnung für viele

Ein britisches Ärzteteam hat einen bahnbrechenden Durchbruch bei der Behandlung der Huntington-Krankheit erzielt. Laut ihrer Studie konnte das Fortschreiten der tödlichen Erbkrankheit um 75 Prozent verlangsamt werden – ein Fortschritt, der für Betroffene wie ein neues Leben bedeutet.

Die Huntington-Krankheit greift das Gehirn an, verursacht psychische, kognitive und motorische Einschränkungen und führt im fortgeschrittenen Stadium zu unwillkürlichen Körperbewegungen. Lange galt sie als unheilbar. Jetzt jedoch berichten britische Forscher erstmals von einer erfolgreichen Behandlung.

Rückkehr in den Alltag

Prof. Sarah Tabrizi, Direktorin des Huntington’s Disease Centre am University College London, erklärt: „Der Rückgang, den man normalerweise in einem Jahr erwarten würde, dauerte nach der Behandlung vier Jahre. Dadurch können Patienten Jahrzehnte einer guten Lebensqualität genießen.“

Einer der Patienten konnte nach der Behandlung wieder seine Arbeit aufnehmen. Andere Teilnehmer sind weiterhin mobil und können gehen – ohne die Behandlung müssten sie bereits einen Rollstuhl benutzen.

Hoffnung durch Gentherapie

Die neue Methode basiert auf einer Gentherapie, die in einer heiklen Gehirnoperation von 12 bis 18 Stunden durchgeführt wird. Sie ist komplex und kostspielig, doch für Betroffene könnte sie die Lebensperspektive grundlegend verändern.

Für Jack May-Davis, der die Krankheit seines Vaters miterleben musste, bedeutet der Durchbruch ein Aufatmen: „Dieser absolut unglaubliche Fortschritt hat mich überwältigt. Ich kann nun in eine Zukunft blicken, die ein wenig rosiger erscheint und mir Hoffnung gibt, dass mein Leben noch deutlich länger dauern könnte“, erzählt er der BBC.

Ein Wendepunkt für Betroffene

Die ersten Symptome der Huntington-Krankheit treten meist zwischen 30 und 40 Jahren auf, und innerhalb von zwei Jahrzehnten führt die Krankheit normalerweise zum Tod. Mit dieser neuen Behandlung öffnet sich nun ein Hoffnungsschimmer für viele Betroffene weltweit – ein Moment, der das Leben für immer verändern könnte.