UMWELT

Erfolg im Nashornschutz: Wilderei in Südafrika deutlich zurückgegangen

Gute Nachrichten aus Südafrika: Die Wilderei auf Nashörner im Hluhluwe-iMfolozi-Naturreservat ist im Jahr 2024 um rund 70 % zurückgegangen. Diese erfreuliche Entwicklung ist vor allem auf eine gezielte Enthornungsmaßnahme zurückzuführen – ein drastischer, aber wirkungsvoller Schritt im Kampf gegen die illegale Jagd auf die bedrohten Dickhäuter.

Nashornhorn gilt auf dem Schwarzmarkt als Symbol für Reichtum, Macht und Gesundheit – obwohl es keinen medizinischen Nutzen hat. Es besteht lediglich aus Keratin, wie menschliche Nägel. Dennoch werden Nashörner weiterhin Opfer skrupelloser Wilderei, um ihre Hörner teuer zu verkaufen.

Die neuesten Zahlen des südafrikanischen Umweltministeriums belegen jedoch einen klaren Rückgang: 2024 wurden 420 Nashörner getötet, im Vergleich zu 499 im Vorjahr. Besonders bemerkenswert: Im Reservat Hluhluwe-iMfolozi sank die Zahl der Opfer von 307 im Jahr 2023 auf unter 100 im Folgejahr – ein Rückgang von fast 70 %.

Hinter diesem Erfolg steht eine groß angelegte Aktion zur Enthornung von über 1.000 Nashörnern im Jahr 2023. Ziel war es, den Tieren ihren „Wert“ für Wilderer zu nehmen und so ihr Leben zu schützen. Diese Maßnahme ist mit hohem logistischen Aufwand und hohen Kosten verbunden – der WWF unterstützte das Projekt finanziell und operativ.

Doch trotz aller Erfolge bleibt die Situation kritisch. Wilderer haben ihre Taktik geändert und machen auch vor enthornten Tieren nicht Halt, um selbst kleinste Hornreste zu erbeuten. Daher kann Enthornung nur ein Teil einer umfassenden Nashorn-Schutzstrategie sein.

Der WWF setzt sich deshalb weiterhin für langfristige Lösungen ein – etwa durch den Ausbau von Anti-Wilderei-Einheiten, die Bereitstellung von Ausrüstung, Schulungen für Ranger:innen und internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Nashörner in Afrika. Denn nur durch kontinuierliches Engagement, nachhaltige Maßnahmen und globale Verantwortung kann die Wilderei dauerhaft eingedämmt werden.