Was diese Woche gut lief
In dieser Woche gab es weltweit erfreuliche Nachrichten: Eine neue Gentherapie ermöglichte gehörlosen Menschen erstmals das Hören, Irland verabschiedete sich vom Kohlezeitalter, Suriname besiegte Malaria, und es gibt Fortschritte im Kampf gegen Kinderarbeit.
Bahnbrechende Gentherapie gibt Gehörlosen Hoffnung
Ein medizinischer Durchbruch mit buchstäblichem Klang: Eine neue Gentherapie hat es Menschen mit angeborener genetischer Taubheit ermöglicht, einen Teil ihres Hörvermögens zurückzugewinnen.
Laut einer aktuellen Studie handelt es sich dabei um einen „riesigen Fortschritt“ in der genetischen Behandlung von Gehörlosigkeit. Untersucht wurden zehn Patientinnen und Patienten im Alter von ein bis 24 Jahren, bei denen eine Mutation im OTOF-Gen die Ursache für die Hörstörung war.
Durch eine einmalige Injektion ins Innenohr erhielten sie eine funktionsfähige Version des Gens. Nach sechs Monaten konnten die meisten wieder Geräusche wahrnehmen – der durchschnittliche Schwellenwert sank von 106 auf 52 Dezibel. Besonders beeindruckend: Ein siebenjähriges Mädchen konnte bereits nach vier Monaten fast normal hören und Gespräche führen.
„Das ist ein lebensverändernder Schritt für Kinder und Erwachsene“, betonte Dr. Maoli Duan vom Karolinska-Institut in Schweden. „Und das OTOF-Gen ist erst der Anfang – wir und andere Forschungsteams arbeiten bereits an Therapien für weitere, häufigere genetische Ursachen.“
Suriname besiegt Malaria – als erstes Land im Amazonasgebiet
Suriname ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) offiziell als malariafrei anerkannt worden – und ist damit das erste Land im Amazonasraum, dem das gelungen ist.
Die südamerikanische Nation hat über Jahrzehnte hinweg in die Bekämpfung der Krankheit investiert: kostenlose Diagnosen und Behandlungen für alle, sowie präventive Maßnahmen wie das Versprühen von Insektiziden in Innenräumen trugen zum Erfolg bei.
„Diese Anerkennung zeigt, dass jeder Mensch – unabhängig von Herkunft oder Aufenthaltsstatus – Zugang zu Malariadiagnostik und Behandlung erhalten sollte“, sagte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Surinames Einsatz für Gesundheit und Gerechtigkeit ist ein Vorbild für andere Länder.“
Fortschritte im Kampf gegen Kinderarbeit
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) meldet positive Entwicklungen bei der Bekämpfung von Kinderarbeit: Im Vergleich zu 2020 arbeiten heute weltweit rund 22 Millionen Kinder weniger. Besonders erfreulich: In gefährlichen Arbeitsbereichen sank die Zahl sogar um 25 Millionen.
„Das ist ein ermutigendes Zeichen – vor allem nach dem Anstieg der Kinderarbeit zwischen 2016 und 2020“, so der Bericht.
Dennoch bleibt viel zu tun: Schätzungen zufolge arbeiten weltweit immer noch rund 138 Millionen Kinder – darunter 59 Millionen Mädchen und 78 Millionen Jungen – unter teils prekären Bedingungen.
Irland verabschiedet sich von der Kohle
Irland hat als sechstes europäisches Land die Kohleverstromung beendet. Das letzte Kohlekraftwerk des Landes – Moneypoint in der Grafschaft Clare – wurde sechs Monate früher als geplant stillgelegt. Zwar bleibt es bis 2029 als Notfallreserve mit Öl in Betrieb, doch ein wichtiges Kapitel fossiler Energie ist damit geschlossen.
Der Ausstieg ist der rapide wachsenden Nutzung erneuerbarer Energien zu verdanken. Während Windkraft im Jahr 2000 nur etwa ein Prozent zum Strommix beitrug, sind es heute mehr als ein Drittel.
„Irland hat seine Energiegeschichte leise, aber grundlegend neu geschrieben“, kommentierte Alexandru Mustață von der Initiative Beyond Fossil Fuels. „Jetzt gilt es, das Stromnetz zukunftsfähig zu machen – mit ausreichend Speicher, Flexibilität und Infrastruktur für 100 Prozent saubere, heimische Energie.“
Weitere Länder wie Spanien und Italien stehen kurz davor, dem Beispiel zu folgen.