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WWF-Erfolg im Inntal: Neue Teiche schenken Amphibien Hoffnung

Zwischen Flussauen und Bergkulisse entstehen im Tiroler Inntal zwei neue Teiche – kleine Oasen, die für seltene Amphibien wie den Laubfrosch und die Gelbbauchunke überlebenswichtig sein könnten.

„Ein Teich ist mehr als nur Wasser im Gelände“, erklärt Amphibienexperte Florian Glaser, der im Auftrag des WWF im Rahmen des Projekts INNsieme connect in ganz Tirol Kartierungen durchführt. „Es ist ein Lebensraum voller Möglichkeiten – wenn er richtig gestaltet ist.“ Gemeinsam mit einem Landwirt setzt Glaser nun zwei große Teiche um, die nicht nur Wasserstellen, sondern wertvolle Rückzugsräume für bedrohte Arten werden sollen.

Schutz durch ein raffiniertes System

Besonders ist die Bauweise: Die Teiche werden im Winter bewusst abgelassen und füllen sich erst im Frühjahr wieder. Dieses natürliche „Atmen“ sorgt dafür, dass sich keine Fische ansiedeln können – denn diese fressen den Laich von Amphibien und bedrohen so deren Nachwuchs. Immer wieder werden auch unbedacht Zierfische wie Goldfische ausgesetzt, wodurch viele eigentlich geeignete Tümpel ihre Funktion als Lebensraum verlieren. Die neuen Teiche umgehen dieses Risiko und bieten damit optimale Bedingungen für Frösche und Unken.

Rückkehr einer verschwundenen Vielfalt

Entlang des Inns sind über die letzten Jahrzehnte zahlreiche Feuchtgebiete verschwunden – mit ihnen wertvolle Lebensräume für unzählige Tierarten. Das Projekt INNsieme connect versucht, ein Stück dieser Natur zurückzuholen. Besonders im Fokus steht der Laubfrosch, dessen Bestand stark zurückgegangen ist. Unweit der neuen Teiche lebt noch eine kleine Restpopulation. Die Hoffnung der Naturschützer ist groß, dass diese Tiere bald ihre neue Heimat entdecken und die Teiche mit ihrem charakteristischen Rufen erfüllen.

Kleine Wasserwelten mit großer Wirkung

Teiche wie diese wirken unscheinbar, doch in ihnen pulsiert das Leben: Kaulquappen, Libellenlarven und Wasserpflanzen schaffen ein komplexes Ökosystem, das auch Vögeln und Insekten zugutekommt. Mit jedem neu geschaffenen Gewässer wächst die Chance, die Artenvielfalt in den Innauen wiederzubeleben – Schritt für Schritt.

„Solche Projekte sind wie Atempausen für die Natur“, sagt Glaser. „Und sie zeigen, was möglich ist, wenn Menschen und Umwelt Hand in Hand gehen.“