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Zugverkehr: Mit Blinken und Piepsen gegen Wildunfälle – Zahl der Kollisionen deutlich gesenkt

Auf einer Bahnstrecke in Hessen, die laut hessischem Jagdverband zu den Unfall-Hotspots mit Wildtieren zählt, sorgt ein innovatives Warnsystem für deutlich mehr Sicherheit – für Tiere und Züge gleichermaßen. Dort kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen mit Rehen und Wildschweinen, die nicht nur Tierleid verursachen, sondern auch Verspätungen im Bahnverkehr, insbesondere bei ICE-Zügen, zur Folge haben.

Wildwarner mit Licht- und Tonsignalen im Einsatz

Bereits im vorletzten Sommer wurden auf einem Teilstück der Strecke über 300 sogenannte Wildwarner installiert. Sobald sich ein Zug nähert, geben diese optische (Blinklicht) und akustische (Piepsen) Signale ab, die das Wild vor der nahenden Gefahr warnen. Die Warnstrecke erstreckt sich über mehr als 20 Kilometer.

Die Wirkung ist deutlich: Die Zahl der Wildunfälle sank um etwa ein Drittel – ein spürbarer Erfolg für den Tierschutz und den reibungslosen Bahnverkehr.

Kombination aus Technik und Verhaltenstraining

Bevor die Warnsysteme installiert wurden, hatten Jäger mit Wildkameras erfasst, an welchen Stellen Tiere besonders häufig die Gleise überqueren. Anschließend nutzten sie eine ungewöhnliche, aber wirksame Methode: Sie lauerten gezielt an diesen Stellen, um von den Tieren gewittert zu werden – in der Hoffnung, dass die Wildtiere diese Orte in Zukunft meiden.

Technik und Naturverständnis wirken gemeinsam

Das Beispiel zeigt, wie moderne Technologie und traditionelle Wildbeobachtung Hand in Hand gehen können, um Wildunfälle zu vermeiden. Weniger tote Tiere, mehr Pünktlichkeit im Zugverkehr – ein Gewinn für Mensch und Natur.